In der Erwachsenenbildung sind viele Quereinsteiger unterwegs. Diese sind in den von ihren unterrichteten Themen oft hochqualifiziert und zudem sehr engagiert. Sie lassen sich oft eine Menge einfallen, um den Teilnehmern ihrer Kurse ihr Wissen näherzubringen. Aber ihnen fehlt in der Regel das pädagogische Knowhow. Das zeigt sich beispielsweise an der verbesserungswürdigen Aufbereitung der Unterrichtsmaterialien.
Externe Honorarkräfte die nur nebenberuflich in der Erwachsenenbildung tätig sind bieten oft überdurchschnittlich häufig Online-Seminare an. Das wiederum führt in der Folge dazu, dass zunehmend Dateien als Download bereit gestellt werden. Deshalb heute nachfolgend einige grundlegende Tipps zur Auswahl und Aufbereitung von Lehr-/Lernmaterialien für Webinare.
Material sorgfältig aussuchen
Manche Dozenten scheinen zu glauben, dass es ihren Expertenstatus unterstreicht, wenn ihre Datei- und Linkliste möglichst umfangreich ist.
Aber für den Lehr-/Lernerfolg kommt es nicht darauf an, besonders viele zusätzliche Informationen zu einem Thema als Download anzubieten. Sondern entscheidend ist, dass die zur Verfügung gestellten Materialien den Unterricht wieder spiegeln und wo nötig sinnvoll ergänzen.
Diese sogenannte → didaktische Reduktion ist die eigentliche pädagogische Leistung!
Dateien nachvollziehbar benennen
Hier sollte man drei Dinge beachten, damit sich auch später in ein Online-Seminar einsteigende Teilnehmende schnell orientieren können.
- Veranstaltungstitel
- fortlaufende Nummerierung
- Inhaltsangabe
Beispiel: TraintheTrainer-1-technischeAusstattung, TraintheTrainer-2-Wissensstand, TraintheTrainer-3-Unterrichtsmaterialien …
Hat man zu einem Thema mehrere Materialien, ergänzt man die Nummerierung ganz einfach mit einem Buchstaben.
Dateien im PDF-Format anbieten
Nur weil man selbst mit Word arbeitet, müssen das die Teilnehmenden nicht auch tun. Häufig werden kostenlose Textverarbeitungsprogramme wie OpenOffice genutzt mit denen man natürlich auch Word-Dateien öffnen kann. Aber nicht alle Kursteilnehmer kriegen das auf Anhieb hin. Darüber mag man schmunzeln, doch es arbeitet nun einmal nicht jeder im Büro, sitzt tagtäglich vor einem Computer und ist gewohnt damit zu arbeiten. Und längst nicht jeder hat überhaupt einen Laptop zur Verfügung. Manche haben nur ein Tablet oder Smartphone und dort kein Textverarbeitungsprogramm zur Verfügung.
Im Hinblick auf die Weitergabe von Word-Dateien ist auch problematisch, dass es technisch oft möglich ist sich vorangegangene Bearbeitungsversionen anzeigen zu lassen und zudem auch das Risiko besteht, dass Schadsoftware übertragen wird. Word-Dateien zum Download anbieten ist also keine gute Lösung!
Stattdessen sollte es selbstverständlich sein, dass man seine fertigen Dokumente als PDF-Datei abspeichert und nur diese an die Kursteilnehmenden weitergibt. Im Hinblick darauf kann man zu Beginn des Online-Seminars auch kurz auf eine der kostenlosen Möglichkeiten für den Download eines PDF-Readers verweisen, wobei diese im Unterschied zu einem Textverarbeitungsprogramm auf den meisten Endgeräten (Laptop, Tablet, Smartphone) ohnehin vorinstalliert sind.
Quellenangaben hinzufügen
Im Bildungsbereich gang und gäbe, aber leider vielfach auch immer noch ein urheberrechtlicher Graubereich ist die Verwendung fremder Materialien zu Unterrichtszwecken. Deshalb ist es ein erster wichtiger Schritt deutlich zu machen, welche Bilder, Texte und Übungen man selbst erstellt hat und welche aus fremden Quellen übernommen wurden.
Das dient nicht nur der Transparenz, sondern man kann das durchaus auch mit einem Hinweis auf weiterführende Literatur verbinden, der einen Mehrwert für die wissbegierigeren Teilnehmenden darstellt. Schließlich verwendet man üblicherweise Materialien aus Büchern oder von Webseiten die einem gut gefallen und die man als wichtig erachtet.