Cluster-Navigation „Basics Seminarplanung“
Seminare zu planen bedeutet, Lernprozesse bewusst zu strukturieren – und dabei gleichzeitig Raum für Unvorhergesehenes zu lassen. In der Praxis bewährt sich oft eine einfache Dreiteilung in Anfangs-, Arbeits- und Abschlussphase (der sogenannte didaktische Dreischritt). Sie bietet eine klare Orientierung, ohne den Seminarablauf zu stark zu reglementieren.
Doch daneben – das will ich hier nicht unerwähnt lassen – existieren zahlreiche andere didaktische Strukturmodelle, beispielsweise …
3-Phasen-Modell der Didaktik
- Planung
- Durchführung
- Reflexion
4MAT-Modell
- Warum? – Motivation und Relevanz klären
- Was? – Fakten und Inhalte vermitteln
- Wie? – Anwendung und Übung
- Was wäre, wenn? – Transfer, Erweiterung, kreative Umsetzung
ADDIE-Modell
- Analyse
- Design
- Development
- Implementation
- Evaluation
ARIVA-Modell
- Ankommen
- Reaktivieren (Vorwissen aktivieren)
- Informieren
- Verarbeiten
- Auswerten
AVIVA-Modell
- Aktivieren
- Vorstellen
- Integrieren
- Vertiefen
- Anwenden
E-I-S-Schema
- Erleben: Lernende machen eigene Erfahrungen (z. B. durch praktische Übungen)
- Ins Verbalisieren kommen: Erfahrungen reflektieren und in Worte fassen
- Systematisieren: Theorie und Konzepte ordnen und verstehen
- Selbstständiges Anwenden: Gelerntes in neuen Situationen eigenständig nutzen
KAFKA-Modell
- Kontakt
- Anknüpfen
- Fördern
- Klarmachen
- Anregen
PDCA-Zyklus (Deming-Kreis)
- Plan
- Do
- Check
- Act
WAAGER-Modell
- Wahrnehmen: Einstieg, Aufmerksamkeit gewinnen
- Aktualisieren: Vorwissen aktivieren
- Auswählen: Lerninhalte vorstellen
- Gestalten: Aktiv erarbeiten/üben
- Erweitern: Vertiefen und vernetzen
- Reflektieren: Rückblick, Feedback, Transfer sichern
… und vermutlich noch viele weitere!
Mein persönliches Fazit: Der didaktische Dreischritt – Anfangs-, Arbeits- und Abschlussphase – mag nicht das „beste“ Modell im Sinne von theoretischer Raffinesse sein, aber er ist das robusteste und praxistauglichste Grundgerüst. Er funktioniert in fast allen Settings, ist anschlussfähig an viele Methoden, lässt sich leicht vermitteln und vor allem: Er überfordert nicht. Insofern würde ich sagen: Der didaktische Dreischritt ist das Modell der Wahl – zumindest für die Praxis!