Die Erwachsenenbildung hat sich in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt: Weg vom Frontalunterricht, hin zu partizipativen, dialogischen und vor allem aktivierenden Methoden, die die Lernenden in den Mittelpunkt stellen. Doch was genau sind aktivierende Methoden – und warum sind sie in der Erwachsenenbildung so bedeutsam?
Aktivierende Methoden zielen darauf ab, die Teilnehmenden aktiv am Lernprozess zu beteiligen – kognitiv, emotional und möglichst praktisch. Sie fördern die Selbsttätigkeit, regen zur Reflexion an und schaffen Raum für Erfahrungsaustausch und Kooperation mit anderen Lernenden. Im Gegensatz zum passiven Konsumieren von Wissen, wie es in klassischen Vorträgen der Fall ist, wird bei aktivierenden Methoden von den Teilnehmenden selbst gedacht, Vieles ausprobiert, lebhaft diskutiert und der Lernprozess mitgestaltet.
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Warum sind aktivierende Methoden so effektiv?
Das hängt mit dem Lernverhalten von Erwachsenen zusammen. Erwachsene bringen vielfältige Lebens- und Berufserfahrungen mit, an die sinnvoll angeknüpft werden kann. Erwachsene wollen mitgestalten – gibt man ihnen die Möglichkeit dazu, fördert das die Lernmotivation. Erwachsene möchten, dass ihre Lernanstrengung sich auszahlt, dass sie einen persönlichen davon Nutzen haben. Das ist immer dann der Fall, wenn sie die theoretischen Lerninhalte ganz praktisch auf ihre persönliche Lebens- und Berufssituation beziehen können. Und Erwachsene lernen ganzheitlich – effektives Lernen geschieht nicht nur bei ihnen über den Kopf (Verstand), das Herz (Emotionen) und die Hand (Tun).
Welche Ziele verfolgt man mit dem Einsatz aktivierender Methoden?
- Förderung des Interesses, der Aufmerksamkeit und der Lernmotivation
- Förderung der Eigenverantwortung für den Lernprozess
- Aktivierung von Vorwissen und Vorerfahrung
- Unterstützung nachhaltigen Lernens durch eigenes Tun
- Stärkung sozialer Kompetenzen und Teamfähigkeit
Was sind die wichtigsten, aktivierenden Methoden?
- Visualisierungstechniken wie das Arbeiten mit dem Flipchart, Moderationskarten oder digitalen Tools (z. B. Whiteboards) helfen dabei, Inhalte zu veranschaulichen und gemeinsam zu strukturieren.
- Brainstorming & Mindmapping eignen sich zur Sammlung und Strukturierung von Ideen. Sie sind deal für den Einstieg in neue Themenbereiche.
- Gruppenarbeit: Teilnehmende bearbeiten Aufgaben gemeinsam, diskutieren Inhalte und profitieren vom gegenseitigen Erfahrungsaustausch.
- Rollenspiele & Praxissimulationen helfen dabei Situationen erlebbar zu machen und fördern praxisnahes Lernen.
- Die unterschiedlichen Feedbackmethoden ermöglichen es, die Lerninhalte zu reflektieren und in die eigene Lebensrealität zu übertragen. Stichwort: Theorie-Praxis-Transfer
Wenn man sich dafür entscheidet aktivierende Methoden einzusetzen, verändert sich übrigens auch die eigene Rolle als Lehrende/r. Man geht weg von der Wissensvermittlerin hin zu einer Lernbegleiterin.
Letzte Aktualisierung: 28. Mai 2025