In den Webinaren der Erwachsenenbildung fällt auf, dass den KursteilnehmerInnen oft das lernfördernde, technische Equipment fehlt.
Zuhause ein voll ausgestattetes Arbeitszimmer für mich allein zu haben ist für mich seit vielen Jahren so selbstverständlich, dass ich ehrlich gesagt doch immer wieder überrascht über die Einblicke in die „Lernräume“ von KursteilnehmerInnen bin.
Mit Smartphone oder Tablet, nicht einmal Kopfhörer (geschweige denn ein Headset), am Küchentisch, im Keller, auf dem Dachboden oder im Auto, immer mal wieder unterbrochen von Handy- und Türklingeln, Kindern, Haustieren, Nachbarn und Paketdiensten … unter solchen Umständen könnte ich persönlich weder lernen noch lehren.
Aber wenn man ehrlich ist, sind viele Kursleitende in der öffentlichen Erwachsenenbildung froh, wenn sich genug Teilnehmende finden und der von ihnen angebotene Kurs nicht ausfällt. Da ärgert man sich eher im Stillen als dass man Kritik äußert.
Bei den Anbietern hat man das Problem längst erkannt. So weisen inzwischen fast alle Volkshochschulen entweder bereits im Ankündigungstext, bei der Anmeldebestätigung oder der E-Mail mit den Zugangsdaten darauf hin, dass optimalerweise bereits vor Seminarbeginn ausprobiert werden sollte, ob technisch alles funktioniert und regen z.B. den Kauf eines Headsets an.
Viele Teilnehmende sind davon allerdings gänzlich unbeeindruckt. Sie starten nicht selten völlig unvorbereitet in das Abenteuer Online-Bildungsveranstaltung und lernen auch im weiteren Seminarverlauf nicht immer dazu.
Mit der Konsequenz, dass regelmäßig die ersten 20 Minuten der Kurszeit mit Warten verschwendet werden. Darauf, dass sich alle erfolgreich eingeloggt haben, dass Kameras und Mikrofone eingeschaltet sind, dass nicht die Kartons mit dem Weihnachtsschmuck sondern tatsächlich die Gesichter der Teilnehmenden zu sehen sind.
Auch diese Umstände sollte man bei der Seminarplanung berücksichtigen und sich im Vorfeld darauf einstellen.