Basics Seminarplanung

Die Planung und Durchführung von Seminaren in der Erwachsenenbildung erfordert mehr als nur fachliches Wissen. Sie verlangt ein feines pädagogisches Gespür, klare Zielsetzungen und eine durchdachte, strukturierte Vorgehensweise. Denn Lernen ist ein komplexer Prozess, der bei Erwachsenen ganz eigene Herausforderungen mit sich bringt.

1. Seminarplanung strukturieren

Ein Seminar gliedert sich idealerweise in drei Phasen: → die Anfangsphase, die Arbeitsphase und die Abschlussphase. Jede Phase erfüllt wichtige Funktionen – von der Schaffung einer angenehmen Lernatmosphäre, über die zielgerichtete Vermittlung von Inhalten, bis hin zur Reflexion und Evaluation der Lernergebnisse.

Und zum Abschluss eines Seminars sowie als Nachbereitung ist eine → Evaluation entscheidend, um beispielsweise die Zufriedenheit der Teilnehmenden abzufragen und den Erfolg des → Lerntransfers in den Alltag zu beurteilen. So können zukünftige Seminare kontinuierlich verbessert und an die Bedürfnisse der Lernenden angepasst werden.

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2. Besonderheiten erwachsener Lernender beachten

Lernen ist keine einmalige Handlung, sondern ein stetiger Prozess, der in unserem Alltag ständig abläuft – meist unbewusst und ungeplant. In der Seminarplanung geht es deshalb vor allem darum, wie man diesen Prozess bewusst unterstützen und gezielt steuern kann. Dabei sind zwei Aspekte besonders wichtig:

  1. → Multisensorisches Lernen fördern: Bildungsinhalte, die man liest, hört und sieht, über die man spricht und die man selbst umsetzt erinnert man später besser.
  2. Methodenvielfalt nutzen: Die Auseinandersetzung mit dem Lernstoff sollte auf vielfältige Weise erfolgen. Unterschiedliche Lehr- und Lernmethoden helfen, die Inhalte abwechslungsreich und nachhaltig zu vermitteln. Die → Methodenauswahl ist entsprechend wichtig.
  3. Anschlusslernen ermöglichen: Erwachsene Lernende bringen bereits viel Wissen und Erfahrung mit. Neue Inhalte sollten deshalb an dieses vorhandene Wissen anknüpfen und einen klaren Praxisbezug aufweisen. Lernmotivation entsteht vor allem dann, wenn der Nutzen des neuen Wissens erkennbar ist und es einen echten Mehrwert bietet.

3. Lerninhalte sinnvoll aufbereiten

Die → didaktische Reduktion komplexer Themen und die Vielfalt der Methoden sorgen dafür, dass Lerninhalte klar und verständlich vermittelt werden. Kreativitätstechniken helfen beispielsweise dabei, die Seminargestaltung lebendig zu halten und Lösungsansätze herauszuarbeiten.

Durch den Einsatz von wechselnden → Visualisierungsmedien wie Flipchart, Beamer usw. werden komplexe Inhalte anschaulich dargestellt und bei den SeminarteilnehmerInnen besser verankert.

4. Gruppenprozesse steuern

Das Verständnis für unterschiedliche Teilnehmertypen und Kenntnisse der üblichen Gruppendynamiken ist für die Beeinflussung des Seminarprozesses wichtig. Regelmäßige Rückmeldungen und die Dokumentation von Lernfortschritten sind im Hinblick darauf wichtige Werkzeuge, um auf die Bedürfnisse einzelner TeilnehmerInnen sowie der Lerngruppe als Ganzes einzugehen. → Phasen einer typischen Gruppenentwicklung

Während eines Seminars spielen auch unterschiedliche soziale Lernformen eine zentrale Rolle. Dazu gehören klassische Formate wie Frontalunterricht, aber auch Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit. Die gezielte und wechselnde Kombination dieser Formen stärkt nicht nur den individuellen Lernerfolg, sondern fördert auch die Gruppendynamik und das Gemeinschaftsgefühl.


Letzte Aktualisierung: 23. Juni 2025

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