Das Vorwissen und die Vorerfahrungen müssen sorgfältig abgeklärt und die Seminarplanung daran angepasst werden.
Mit einer halbwegs homogenen Seminargruppe lässt es sich am einfachsten arbeiten. Aber – und das unterscheidet die Erwachsenenbildung von anderen Bildungszweigen – diese erstrebenswerte Ausgangssituation findet man leider nicht allzu häufig vor.
Spätestens wenn das allgemeine Kennenlernen und die Anfangssituation mit einem Überblick über den Seminarablauf gemeistert sind, tut man deshalb gut daran, die Aufmerksamkeit auf das vorhandene Vorwissen und die Vorerfahrungen der KursteilnehmerInnen zu richten. Wer hat welchen Kenntnisstand? Welche Unterschiede gibt es und wie kann ich diese ausgleichen? Wo kann man sinnvoll mit dem Seminarthema ansetzen?
Das hat selbstverständlich Auswirkungen auf die weitere Seminargestaltung. Oft kann man nicht, wie ursprünglich geplant, direkt einsteigen und dann weiter nach seinem Kursschema vorgehen. Sondern es kann (und das ist eher die Regel als die Ausnahme) erforderlich sein, dass man erst die dafür notwendigen Voraussetzungen schaffen und alle TeilnehmerInnen zumindest auf einen ähnlichen Stand bringen muss.
Für die Durchführung der ersten ein bis zwei Kurstermine braucht man entsprechend eine ordentliche Portion Flexibilität. Man muss Material und Methoden in der Hinterhand haben, um auf unterschiedlichste Bildungsvoraussetzungen reagieren zu können. Außerdem sollte das Programm anfangs nicht zu straff durchorganisiert sein, damit es genügend Freiräume für einen spontanen Umbau des anvisierten Seminarplans gibt.