Mikro-Impulse für „schwierige“ Gruppen

Nicht jede Seminargruppe ist von Anfang an offen, interessiert oder motiviert. Gerade in der Erwachsenenbildung trifft man oft auf heterogene Gruppen mit unterschiedlichen Lernzielen, Vorwissen und Vorerfahrungen – und gelegentlich auch auf Widerstände. 

Was steckt hinter „schwierigen“ Gruppen?

Passivität oder Dominanz einzelner TeilnehmerInnen – das ist häufig Ausdruck von Unsicherheit, Überforderung oder einer Seminarplanung vermeintlich ohne erkennbaren Sinn. Erwachsene wollen auch nicht „beschult“ werden, sondern auf Augenhöhe lernen.

Welche Mikro-Impulse kann man geben?

Wenn niemand sich meldet oder Diskussionen stocken: Geben Sie eine Frage vor und bitten Sie alle, ihre Antwort erst still zu notieren bevor der Austausch in der Gruppe erfolgt. Das entlastet unsichere TeilnehmerInnen und ermöglicht eine Beteiligung ohne Druck.

Statt Einzelne direkt anzusprechen, sagen Sie einfach: „Ich sammle jetzt einfach ein paar Eindrücke – wer mag, gibt ein kurzes Stichwort.“ Auch ein solches Vorgehen ermöglicht eine niedrigschwellige Beteiligung ohne Erwartungsdruck.

Man kann sich selbst auch aus der Situation herausziehen, indem man den „Experten im Raum“ aktiviert. Das geht z.B. mit Fragen wie „Gibt es hier jemanden, der mit dem Thema beruflich zu tun hat?“ und danach „Was sind Ihre Erfahrungen?“.

Auch ein humorvoller oder selbstironischer Kommentar kann Spannungssituationen lösen und Sympathie erzeugen, wenn er authentisch wirkt. Damit kann man deeskalieren sowie Verständnis und Nähe signalisieren.