Im Rahmen von www.mikro-didaktik.de geht es nicht so sehr um Lehr- und Lerntheorien, sondern vielmehr um ganz praktische Überlegungen bei der Seminarplanung für erwachsene TeilnehmerInnen. Was Sie im Hinblick darauf aber vielleicht doch kennen sollten, ist das Konzept des multisensorischen Lernens. Das basiert auf der eigentlich einfachen Erkenntnis, dass wir alle besser lernen, wenn mehrere Sinne gleichzeitig angesprochen werden.
Das bedeutet, dass man alle Bildungsinhalte, die man liest, hört und sieht, über die man spricht und die man selbst umsetzt später besser erinnert. Das liegt daran, dass das Gehirn die Fähigkeit hat, Verbindungen zwischen verschiedenen Sinneseindrücken herzustellen, was im Ergebnis zu einer tieferen und nachhaltigeren Verarbeitung führt. Der Lehr-/Lernprozess wird also effizienter, wenn er multisensorisch gestaltet wird.
Wahrnehmungskanäle des multisensorischen Lernens
- Lesen ist wahrscheinlich die häufigste Form der Informationsaufnahme. Es regt sowohl die visuelle als auch die kognitive Verarbeitung an.
- Hören, insbesondere aktives Zuhören und das wiederholte Hören derselben Information, fördert ebenfalls das Erinnern.
- Sehen von Grafiken, Diagrammen, Fotos und Videos ist besonders dann hilfreich, wenn es darum geht abstrakte Informationen verständlich zu machen. Das menschliche Gehirn verarbeitet visuelle Eindrücke sehr schnell und kann sich später besonders gut daran erinnern.
- Selbst sprechen – das Verstehen und Weitersagen von Informationen regt das (Nach-) Denken, die kognitive Verarbeitung, darüber an.
- Selbst tun gilt als eine der wirkungsvollsten Methoden, um Informationen langfristig zu behalten. Durch die mehrmalige, praktische Anwendung des Gelernten (Übungen, Simulationen, Projektarbeit, Praxis) wird es im Langzeitgedächtnis verankert.
Wer beim Lernen alle Sinne mit einbezieht, merkt sich Inhalte einfach besser – das macht multisensorisches Lernen zu einem echten Geheimtipp für alle, die nachhaltigen Lernerfolg wollen.