Wer sich zuerst vorstellt, hat Modell-Charakter!

Die erste Person, die in einer Vorstellungsrunde das Wort ergreift, hat oft einen entscheidenden Einfluss auf den weiteren Verlauf. Das liegt daran, dass der Seminarbeginn eine Ungewissheitsphase für alle ist. 

Wer beginnt, gibt vor, wie viel persönliche Informationen geteilt werden, ob es eher formell oder informell zugeht und auch ob und wenn ja welche anderen Themen aufgegriffen werden. Oft setzt die erste Person durch ihre Vorstellung zudem den Ton für die soziale Interaktion.

Was sie sagt regt die anderen Seminarteilnehmer häufig dazu an, sich daran zu orientieren und sich in ähnlicher Weise zu äußern – auch wenn sie sich selbst dessen nicht bewusst sind. Dieses Verhalten wird auch als Normierungseffekt oder Anker-Effekt bezeichnet.

Wenn die oder der Erste sich beispielsweise offen und freundlich zeigt, kann das eine einladende Atmosphäre schaffen, die es den anderen erleichtert, sich ebenfalls locker vorzustellen. Umgekehrt kann eine distanzierte und formelle erste Vorstellung sich auf das Kommunikationsverhalten der gesamten Runde negativ auswirken.