In der Erwachsenenbildung sind nicht nur die Inhalte entscheidend – sondern auch die Art, wie wir sie erschließen. Und eine der wirksamsten mikro-didaktischen Methoden ist denkbar einfach: die Frage. Gut gestellte Fragen regen zum Denken an, aktivieren Vorwissen, fördern Beteiligung und machen Lernprozesse sichtbar.
Dafür eignen sich besonders die folgenden drei Fragetypen:
- Aktivierungsfrage: „Was fällt Ihnen spontan zu diesem Begriff ein?“ oder „Welche Erfahrungen haben Sie damit gemacht?“. Diese Fragen dienen der Motivation beim Einstieg in ein neues Thema und/oder der Verbindung mit dem Vorwissen.
- Reflexionsfrage: „Wie bewerten Sie das aus Ihrer beruflichen Perspektive?“. Hier geht es um einen Perspektivenwechsel, das Einbringen von persönlichen Erfahrungen, aber auch grundsätzlich um das Verknüpfen von Theorie und Praxis.
- Transferfrage: „Wo könnten Sie das in Ihrem Arbeitsalltag konkret anwenden?“ und „Welche Stolpersteine erwarten Sie bei der Umsetzung?“. Das fördert den Lerntransfer – also die nachhaltige Umsetzung von Wissen in die Praxis.
Planen Sie nach diesen Fragen etwas Wartezeit ein und werden Sie nicht ungeduldig. Stille nach einer Frage wirkt manchmal unangenehm, ist aber notwendig weil sie den Teilnehmenden Zeit zum Nachdenken gibt.
Man kann Aktivierungs-, Reflexions- und Transferfragen problemlos auch schriftlich stellen. Das hat den Effekt, dass sich auch ruhigere Gruppenmitglieder beteiligen.