Der Beginn einer Bildungsveranstaltung ist häufig durch Unsicherheit und Angst gekennzeichnet. Die meisten TeilnehmerInnen haben ganz allgemein Angst vor dem Neuen, das sie dort erwartet und befürchten, sie könnten von den anderen TeilnehmerInnen nicht angenommen werden, sich blamieren oder an zu hohen Anforderungen scheitern.
Ängste auf beiden Seiten
Aber nicht nur Teilnehmende empfinden zu Beginn einer Bildungsveranstaltung eine gewisse Anspannung. Auch als SeminarleiterIn macht man sich Gedanken: Wie ist die Gruppe zusammengesetzt? Wie wird die Dynamik sein? Welche Erwartungen treffen auf mich – und kann ich ihnen gerecht werden?
Diese Unsicherheiten sind völlig normal. Gerade deshalb kommt der Gestaltung der Anfangssituation eine besondere Bedeutung zu. Ziel ist es, Vertrauen aufzubauen, Orientierung zu bieten und die Basis für ein angenehmes, lernförderliches Miteinander zu schaffen.
Angstreduktion durch Begegnung
Ein zentrales Ziel jeder Anfangsphase ist dieAnnäherung auf sozialer Ebene. Die Menschen sollen ins Gespräch kommen, sich kennenlernen und sich möglichst schnell in der Gruppe sicher fühlen. Dazu eignen sich viele bewährte Methoden:
- Namensspiele
- Kurzporträts oder Steckbriefe
- Partnerinterviews oder Begrüßungswände
- Cocktail-Party-Methode
- Erwartungsblitzlichter
- Bildbetrachtungen
Diese Methoden helfen, erste Hemmschwellen abzubauen und sorgen dafür, dass aus anonymen Einzelpersonen eine lernbereite Gruppe entsteht.
Orientierungshilfen geben: Der Advanced Organizer
Außerdem empfiehlt es sich zunächst einen kurzen Überblick über das folgende Seminar zu geben und stichpunktartig einen Ablaufplan am Flipchart zu skizzieren.
Dieser Advanced Organizer kann auch gut vorbereitet und so aufgehangen werden, dass er während der gesamten Veranstaltung sichtbar ist.
Dadurch werden Erwartungsängste abgebaut und es wird den TeilnehmerInnen zwischendurch immer wieder eine schnelle Orientierung ermöglicht.
Letzte Aktualisierung: 01. Juli 2025