Mikro-Impulse für „schwierige“ Gruppen

Nicht jede Seminargruppe startet offen, interessiert oder motiviert in die gemeinsame Lernzeit. Gerade in der Erwachsenenbildung begegnet man oft heterogenen Gruppen mit ganz unterschiedlichen Lernzielen, Vorwissen und Vorerfahrungen – und manchmal auch mit Widerständen. Solche „schwierigen“ Gruppen sind keine Ausnahme, sondern eine Herausforderung, die es mit passenden Methoden zu meistern gilt.

Was steckt hinter „schwierigen“ Gruppen?

Häufig zeigen sich Probleme durch Passivität einzelner oder Dominanz anderer Teilnehmer*innen. Doch hinter diesem Verhalten steckt meist keine böse Absicht, sondern Unsicherheit, Überforderung oder der Eindruck, dass das Seminar wenig Sinn oder Bezug zum eigenen Alltag hat. Erwachsene wollen nicht belehrt werden, sondern auf Augenhöhe lernen und mitgestalten.

Welche Mikro-Impulse helfen?

Wenn niemand sich meldet oder Gespräche ins Stocken geraten, können Sie die Teilnehmenden entlasten: Geben Sie eine Frage vor und bitten Sie alle, ihre Gedanken erst still zu notieren, bevor sie diese teilen. Dieses Vorgehen ermöglicht auch schüchternen Menschen, sich ohne direkten Rede-Druck einzubringen.

Statt einzelne Personen direkt anzusprechen, können Sie die Gruppe allgemein auffordern: „Ich sammle jetzt ein paar Eindrücke – wer mag, gibt ein kurzes Stichwort.“ So entstehen spontane Beiträge ohne Erwartungsdruck.

Eine weitere Möglichkeit ist, den „Experten im Raum“ zu aktivieren, zum Beispiel mit Fragen wie: „Gibt es hier jemanden, der beruflich mit dem Thema zu tun hat? Was sind Ihre Erfahrungen?“ Das fördert den Praxisbezug und öffnet Türen für lebhafte Diskussionen.

Nicht zuletzt können humorvolle oder selbstironische Kommentare Spannung lösen und Sympathie erzeugen – vorausgesetzt, sie sind authentisch. So signalisieren Sie Verständnis und Nähe und schaffen eine entspannte Lernatmosphäre.


Letzte Aktualisierung: 01. Juli 2025

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