Es ist nicht immer so ganz einfach, wenn eine Lerngruppe schon länger (beispielsweise bei Sprachkursen über mehrere Semester) zusammen arbeitet und dann plötzlich neue SeminarteilnehmerInnen hinzukommen. Dadurch kann das Lernklima ganz empfindlich gestört werden, denn nicht selten kommt es dadurch zu Konflikten.

Wie kann man den Integrationsprozess sinnvoll unterstützen?
Zunächst einmal sollte man die für alle veränderte Situation kurz thematisieren. Danach bietet es sich an, auch wenn das Seminar schon länger läuft, noch einmal eine kurze Vorstellungsrunde zu machen, damit alte und neue TeilnehmerInnen sich kennenlernen können.
Anschließend kann man auch noch einmal einen schnellen Überblick über das bisherige Geschehen sowie den weiteren Seminarablauf geben damit sich die neu hinzu gekommenen TeilnehmerInnen leichter orientieren können. Da ist es von Vorteil, wenn man einen Advanced Organizer erstellt hat, den man noch einmal zeigen kann.
Gleichzeitig sollte man die Gelegenheit ebenfalls nutzen, um beide Gruppen auf die Vorteile durch die veränderte Situation hinzuweisen. Unbekannte TeilnehmerInnen bringen stets „frischen Wind“, d.h. andere Ideen und neue Impulse mit. Eine eingespielte Seminargruppe bietet hingegen Stabilität und man kann von ihren Erfahrungen profitieren, wenn man sich daran orientiert („anpasst“ klingt in dem Zusammenhang immer etwas negativ).
Danach gilt es im weiteren Seminarverlauf keine der beiden Gruppen zu bevorzugen, sondern allen die gleiche Aufmerksamkeit zu widmen und z.B. Kleingruppenarbeit zu nutzen, damit alte und neue TeilnehmerInnen sich besser kennenlernen können. Wenn man seine Seminargruppe gut kennt, kann man die Kleingruppen auch nach Gemeinsamkeiten zusammenstellen, also z.B. alte und neue Teilnehmende aus der gleichen Stadt die dann über das Thema oft schneller ins Gespräch kommen.