Die Fähigkeit zur Antizipation ist Voraussetzung für die Seminarplanung

Eine erfolgreiche Seminarplanung in der Erwachsenenbildung erfordert mehr als nur die Auswahl von Inhalten und Methoden. Die Fähigkeit zur Antizipation spielt eine zentrale Rolle, um auf die verschiedenen Gegebenheiten und Herausforderungen während des Seminars vorbereitet zu sein. Wer sich als SeminarleiterIn auf die erwarteten und unerwarteten Entwicklungen im Seminaralltag vorbereiten kann, ist in der Lage, flexibel und zielführend zu reagieren.

Dabei geht es um eine ganze Reihe von Fragen, wie z.B.:

  • Wer sind die TeilnehmerInnen?
  • Welche Voraussetzungen und Vorstellungen bringen sie mit?
  • Wie wird das Seminar ablaufen?
  • Welche unerwarteten Ereignisse (technische Störungen, schwierige Teilnehmer, inhaltliche Fragen usw.) können auftreten?
  • Welche Methoden und Medien funktionieren wahrscheinlich gut und welche schlecht?
Antizipation bei der Seminarplanung in der Erwachsenenbildung
Quelle: pixabay.com / User: geralt / Titel: planning-4897792_640 / Lizenz: CCO

Antizipation bei der Seminarplanung

Die Seminarplanung wird von diesen und ähnlichen Ungewissheiten stark beeinflusst. Obwohl jedes Seminar anders ist und niemand den genauen Verlauf vorhersagen kann ist es wichtig eine möglichst realistische Erwartungshaltung im Hinblick auf das zu planende Seminar zu entwickeln.

Unter Antizipation wird die gedankliche Vorwegnahme und die daraus resultierende Annahme von wahrscheinlich eintreffenden Ereignissen verstanden.

Das Seminar bei der Seminarplanung zu antizipieren bedeutet also, dass man eine ungefähre Vorstellung davon entwickelt wie das Seminar ablaufen wird.

„Was ist, wenn …“

Diese Antizipation führt zwangsläufig zu einem offenen didaktisch-methodischen Seminarkonzept. Das Ergebnis der Seminarplanung ist also kein strenger Ablaufplan der später 1 : 1 umgesetzt wird, sondern lediglich ein roter Faden an dem man sich während des Seminars orientiert.

Von Anfang an müssen bei der Seminarplanung möglichst alle Eventualitäten berücksichtigt werden. Das Seminarkonzept muss immer wieder Platz lassen um auf (unerwartete) Situationen flexibel reagieren zu können. Der Ablauf des Seminars muss prozessorientiert korrigiert und andere als die ursprünglich geplanten Methoden müssen spontan eingesetzt werden können.

Um das gewährleisten zu können ist die Fähigkeit zur Antizipation unerlässlich.


Letzte Aktualisierung: 01. Juli 2025

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