Tipps für die Methodenauswahl

Die Erwachsenenbildung zeichnet sich durch eine beeindruckende Vielfalt an Methoden aus. Für nahezu jede erdenkliche Seminarsituation gibt es offenbar eine passende Vorgehensweise – und beinahe täglich scheinen neue Methoden entwickelt oder bestehende weiterentwickelt zu werden. Diese schier unendliche Methodenvielfalt kann schnell überfordern, insbesondere wenn es darum geht, aus der Fülle an Möglichkeiten eine gezielte Auswahl für das eigene Seminar zu treffen.

Doch keine Sorge: Die Wahl der richtigen Methode lässt sich strukturieren. Sie hängt von einer Reihe verschiedener Faktoren ab, die sich grob in drei Kategorien einteilen lassen: äußere Rahmenbedingungen, der Faktor Mensch und didaktische Überlegungen. Das Wichtigste ist aber, man muss sich mit ihnen wohlfühlen. Es bringt nichts Methoden einzusetzen, die vielleicht gerade angesagt sind, erwartet werden …

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Äußere Rahmenbedingungen

  • Veranstaltungsformat: Handelt es sich um ein Präsenz-, Online- oder Hybridseminar?
  • Räumlichkeiten: Wie flexibel sind die Sitzordnungen? Gibt es ausreichend Platz für Gruppenarbeiten oder Bewegungsphasen? Sind die räumlichen Gegebenheiten geeignet?
  • Technische Ausstattung: Steht das was für die Methode benötigt wird (Flipchart, Moderationsmaterialien usw.) überhaupt zur Verfügung? Welche Möglichkeiten bietet das Videokonferenztool?
  • Zeitliche Ressourcen: Wie viel Zeit ist für einzelne Seminarphasen eingeplant? Ist ausreichend Zeit für die Methode vorhanden?

Faktor Mensch (Lehrende & Lernende)

  • Wie sicher fühlt man sich selbst im Umgang mit der Methode? Entspricht die Methode dem eigenen pädagogischen Selbstverständnis?
  • Persönliche Vorlieben und Erfahrungen: Oft ist man mit bestimmten Methoden vertrauter – das wirkt sich positiv auf die Durchführung aus.
  • Ist die Methode passend für die Gruppengröße?
  • Wer sind die Teilnehmenden? Welche Vorerfahrungen bringen sie mit? Ist die Methode anschlussfähig an das Vorwissen und die Vorerfahrungen?
  • Welche Gruppendynamiken sind zu erwarten? Ist sie in der Gruppenphase sinnvoll?

Didaktische Überlegungen

  • Seminarphase: Einstiegs-, Arbeits- oder Abschlussphase? Passt die Methode dazu?
  • Was ist das Ziel? Was sollen die Teilnehmenden am Ende wissen oder können? Erreiche ich das mit der Methode?
  • Art der inhaltlichen Auseinandersetzung: Geht es um eine thematische Einführung, eine vertiefende Bearbeitung oder eine Wiederholung?

Wenn man die genannten Aspekte bei der Planung bewusst einbezieht, hilft das bei der Methodenwahl. Und man kann diese auch gegenüber den Teilnehmern oder Auftraggebern gut begründen. Zudem steigt natürlich auch die Wahrscheinlichkeit, dass die gewählte Methode in der konkreten Lernsituation tatsächlich den gewünschten Lernerfolg unterstützt.


Letzte Aktualisierung: 12. Juni 2025

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