Jeder erwachsene Mensch ist einzigartig, d.h. er verfügt über charakteristische, persönliche Fähigkeiten, Interessen, Erfahrungen usw.. Daraus folgt, dass Erwachsene auch auf sehr unterschiedliche Art und Weise lernen.
Gemäß dieser Erkenntnis gab es immer wieder Versuche Lernende in Lerntypen einzuteilen oder nach Lernstilen zu unterscheiden. Im Hinblick darauf war Frederic Vester (“Denken, Lernen, Vergessen” Stuttgart 1975) einer der ersten. Dieser ordnete Lernende anhand der von ihnen bevorzugten Lernaktivität in vier verschiedene Lerntypen ein.
- visuell → Lernen durch Sehen
- auditiv → Lernen durch Hören
- haptisch (anfassen) → Lernen durch praktisches Ausprobieren
- kognitiv (denken) → Lernen durch Verarbeitung von Texten (Lesen und Schreiben)
Ausgehend von diesem ursprünglichen Modell werden heutzutage in der Erwachsenenbildung die unterschiedlichen Lernstile Erwachsener hervorgehoben und nach Möglichkeit bei der Seminargestaltung berücksichtigt.
Dem liegt die Annahme zugrunde, dass Lehren dann besonders erfolgreich ist, wenn es möglichst auf jeden Lernenden individuell ausgerichtet und auf seine speziellen Bedürfnisse zugeschnitten ist.
Oder anders formuliert: Mit einem reinen Textvortrag spreche ich den auditiven Lerntyp unter meinen TeilnehmerInnen gut an, während der Lernerfolg bei den anderen drei Lerntypen eher mässig ausfallen dürfte. Deshalb ist es wichtig mit einer abwechslungsreichen Methodenauswahl das “Lernen mit allen Sinnen” zu fördern und dadurch unterschiedliche Zugänge zum Lernstoff zu ermöglichen.