Unter einer Zielgruppe werden in der Erwachsenenbildung Einzelpersonen mit ähnlichen Merkmalen oder gleichartige Anspruchsgruppen verstanden an die sich ein bestimmtes Bildungsangebot richtet.
Wie definiert man eine Zielgruppe?
Die Festlegung wer zu einer Zielgruppe gehört kann sich nach sehr unterschiedlichen Merkmalen richten. Beispielsweise:
- demografische Merkmale (Alter, Geschlecht, …)
- psychografische Merkmale (Motivation, Erfahrungen, …)
- sozioökonomische Merkmale (Bildungsniveau, Beruf, …)
Beispielsweise bei Sprachkursen gibt es oft auch Ein- oder Ausschlusskriterien, d.h. um am Fortgeschrittenenkurs teilnehmen zu können muss zuvor der Anfängerkurs erfolgreich absolviert worden sein.
Warum ist eine Zielgruppendefinition wichtig?
Mikrodidaktik
Eine ungenaue Zielgruppendefinition erschwert die Bildungsarbeit. Denn für eine erfolgs- und ergebnisorientierte Seminargestaltung sind neben der Auswahl der Bildungsinhalte insbesondere die Lehr-/Lern-Methoden entscheidend.
Beispiel: Kennenlernspiele wie “Ich packe meinen Koffer.” in einer Runde mit den hochqualifizierten Führungskräften eines Unternehmens die oft schon seit Jahren abteilungsübergreifend zusammenarbeiten sorgen bestenfalls für Gelächter. Ebenso wenig macht es Sinn in einer Gruppe mit Flüchtlingen die erst über geringe Deutschkenntnisse verfügen über die juristischen Feinheiten des Grundgesetzes informieren zu wollen.
Makrodidaktik
- Die Zielgruppenorientierung wird als Möglichkeit betrachtet, um bestimmten – oft bildungsfernen – Personengruppen den Zugang zu den Angeboten der Erwachsenenbildung zu ermöglichen und so Chancengleichheit herzustellen.
- Andererseits dient Zielgruppenorientierung aber auch der Positionierung der Anbieter von Erwachsenenbildung. Manchmal nach dem Motto “Qualität sucht man eher beim Spezialisten.” oft aber auch im Sinne einer Rosinenpickerei, d.h. die Bildungsanbieter wollen sich möglichst finanzkräftige TeilnehmerInnen sichern.