Manchmal wird man als DozentIn gleich zu Seminarbeginn auf eine harte Probe gestellt, denn nicht jede Vorstellungsrunde verläuft so harmlos wie man sie geplant hat.
Wie geht man damit um, wenn ein/e TeilnehmerIn statt „Mein Name ist Nicole, ich bin Erwachsenenbildnerin und blogge gerne.“ urplötzlich sagt „Mein Mann hat gestern die Kündigung erhalten!“, „Ich habe Krebs!“ oder „Meine Tochter ist magersüchtig und ich weiß nicht mehr was ich machen soll!“?
Mit unerwarteten Situationen souverän umgehen
Das ist schwierig! Da ist jemand der in diesem Moment besondere Aufmerksamkeit braucht. Gleichzeitig gibt es die Reaktionen der Gruppe die von Betroffenheit, Verständnis, Kopfschütteln, spöttischen Bemerkungen und betretendem Schweigen so ungefähr alles sein können. Man selbst ist anfangs oft auch mit sich, der eigenen Nervosität, beschäftigt und möchte einfach nur gut rein kommen ins Seminar.
Es ist ein Drahtseilakt, dann zu signalisieren, dass man die Person wahrgenommen und die Aussagen gehört hat. Mitgefühl auszudrücken. Einfach ignorieren und zur Tagesordnung übergehen würde als „nicht ernstgenommen werden“ interpretiert werden.
Aber: The Show must going on! Trotzdem die Kurve zu kriegen, setzt voraus Abstand zum emotionalen Ausbruch zu schaffen. Das geht beispielsweise indem man eine kurze Pause macht die es allen Beteiligten ermöglicht aus der als unangenehm empfundenen Situation rauszukommen. Sich der/dem betroffenen TeilnehmerIn gezielt zu widmen. Anschließend einen Neustart zu machen sowie die Vorstellungsrunde fortzusetzen.