Die Fähigkeit zur Antizipation ist Voraussetzung für die Seminarplanung

Wer sind die TeilnehmerInnen? Welche Voraussetzungen und Vorstellungen bringen sie mit? Wie wird das Seminar ablaufen? Welche unerwarteten Ereignisse (technische Störungen, schwierige Teilnehmer, inhaltliche Fragen usw.) können auftreten? Welche Methoden und Medien funktionieren wahrscheinlich gut und welche schlecht?

Die Seminarplanung wird von diesen und ähnlichen Ungewissheiten stark beeinflusst. Obwohl jedes Seminar anders ist und niemand den genauen Verlauf vorhersagen kann ist es wichtig eine möglichst realistische Erwartungshaltung im Hinblick auf das zu planende Seminar zu entwickeln.

Unter Antizipation wird die gedankliche Vorwegnahme und die daraus resultierende Annahme von wahrscheinlich eintreffenden Ereignissen verstanden.

Das Seminar bei der Seminarplanung zu antizipieren bedeutet also, dass man eine ungefähre Vorstellung davon entwickelt wie das Seminar ablaufen wird.

“Was ist, wenn …”

Diese Antizipation führt zwangsläufig zu einem offenen didaktisch-methodischen Seminarkonzept. Das Ergebnis der Seminarplanung ist also kein strenger Ablaufplan der später 1 : 1 umgesetzt wird, sondern lediglich ein roter Faden an dem man sich während des Seminars orientiert.

Von Anfang an müssen bei der Seminarplanung möglichst alle Eventualitäten berücksichtigt werden. Das Seminarkonzept muss immer wieder Platz lassen um auf (unerwartete) Situationen flexibel reagieren zu können. Der Ablauf des Seminars muss prozessorientiert korrigiert und andere als die ursprünglich geplanten Methoden müssen spontan eingesetzt werden können.

Um das gewährleisten zu können ist die Fähigkeit zur Antizipation unerlässlich.